Ziel ist es die Ost-Küste zu erreichen. Wir haben aber beschlossen dies mit einem kleinen Abstecher nach Gemtree zu verbinden.
Hier kann man nach Herzenslust nach Mineralien und andere Steine suchen. Man benötigt etwas Wasser ein Sieb, eine Schaufel, eine Hacke und schon kann man ein Loch in den Boden Graben und aus dem Sand die wertvollen Steine sieben. So sieht das Versprechen der Werbung aus.
In Wahrheit ist es so. Aber alles mal der Reihe nach.
Haben wir erwähnt das wir gestern unseren Reifen reparieren liessen. So sind wir heute natürlich zuerst an eine Tankstelle gefahren um den Reifen zu kontrollieren ob dieser nun die Luft für sich behalten kann. Juhu es scheint geklappt zu haben. Weiter ging es auf dem Stuard Highway Richtung Norden. 70km nach der Ortstafel von Alice Springs ging es rechts auf den Plenty Highway, auf welchen zu unserem erstaunen nur noch eine Spur geteert war. Diese benützen dann alle Fahrzeuge egal in welche Richtung sie fahren. Möchte man sich kreuzen oder überholen so fahren beide etwas ab der Strasse und vollbringen das gewünsche Manöver. Der einzige der dies nicht konnte war so ein kleiner Waran der gemütlich wartete bis wir genau auf seiner Höhe waren und dann schnurrstracks auf die Strasse lief. Dank Magie und Hexerei ist er noch am Leben. Irgendwie hat er im letzte Moment seinen Kopf doch noch etwas zurückgezogen. Weiter ging es zum Zeltplatz. Boah war der Staubig. Überall war der feine rote Sand anzutreffen, kein Flecken Grass nur Wüste und etwas weniges an Bäumen. Auch hier lief wieder mal ein Dieselgenerator der uns mit Strom versorgte. Dieser wird aber zum Glück in der Nacht abgeschaltet, so kann man die Outback Stille besser geniessen. Hier im Nichts vom absoluten Null sieht der Sternenhimmel so ohne Fremdlicht einfach atemberaubend aus. Träumend vielen wir in den Schlaf.
Nach einer sehr ruhigen und traumreichen Nacht ist die Zeit reif die grossen Edelsteine zu bergen. Früh Morgens fassten wir unser Schürfgeschirr, 40L Wasser, zwei Siebe (sehen wie so ein Kompostsieb aus), dann noch einen Kübel, eine Hacke, eine Schaufel und eine winzige Büchse für unsere gefunden Mineralinen. Unser Ziel waren Zirkone zu suchen. Ueber eine für unseren Camper doch oberen Grenze des machbaren Weges (Flussbett) ging es zum Arial wo diese speziellen Edelsteine evt. gefunden werden können.
Alles Ausgepackt und die Demonstation erfolgte durch unseren erfahrenen Tour-Guide.
1. Man siebt etwa zwei – drei kilo roter Sand
2. Schmeist alles aus dem Sieb was gross, schwer und oder hell ist.
3. Wasche das Übriggebliebene für eine Minute
4. Mit einem gekonnten Schwung werden alle Steine auf einen weissen Tisch gehieft
5. Suchen, suchen, suche, suchen
6. Weiter siehe Punkt 1
Langsam aber sicher dämmerte es uns, dass hier alles etwas anders läuft. Hier bezahlt man das man arbeiten darf.
Nicht desto trotz gingen wir frohen Mutes ans Werk. Genau nach Schema, in der Hoffnung so die grössten Steine zu schürfen. Man oh man wir haben ein paar Kilo Erde umgegraben gesiebt, gewaschen und durchsucht. Wir waren so eifrig dabei, das wir doch glatt vergessen haben Bilder zu schiessen. Wir standen vor Dreck. Unser kleider konnte man buchstäblich in die Ecke stellen. Ob das je wieder sauber werden kann? Wie auch immer nach vier Stunden graben in der staubtrockenen Erde mit hohem Wasserverbrauch und null Schatten beschlossen wir zusammenzupacken. Wir waren ziemlich braun bis rot und hatten doch ein paar kleine und grösser Steine gefunden, welche wir nach unserer Ansicht als wertvoll betrachteten oder einfach nur hübsch fanden.
Zurück über die hopperdiholpper Strasse auf den Highway der zurück in unseres Camp führte. Hier wartete bereits ein „Geologe“ oder so was änliches. Er nahm unsere wertvollen Steine unter die Lupe.
Ja die Ernüchterung kam bald. Die Ferien können noch nicht verlängert werden. Von insgesamt 40 Steinen waren 15 nichts von den übrig gebliebenen waren 20-ig nicht zugebrauchen für die Verarbeitung und haben nur einen sentimentalen Wert. Ja und da waren noch fünf klizekleine Steine welche doch tatsächlich verarbeitet werden können. Die haben wir schnurrstracks in unseren Tresor verstaut. Irgendwie konnten wir nicht Erfahrung bringen was nun der Wert der Steine ist. Aber ich denke für ein Tee Creme würde es wohl reichen.
Das zweite Highlight an diesem Tag war dann die Dusche. Weg mit all dem Staub und Dreck. Ok in den Ohren fanden wir paar Tage danach noch Rückstände.
Mit einem Dinner for two schlossen wir unseren erfolgreichen Tag ab und bestaunten mit einem Glass frischem Wasser die Sterne.