Ja der morgen in Blenheim hatte es in sich. Es regnete wie aus Kübeln was unsere Stimmung nicht gerade hob. Unser Platz auf dem Campingplatz war fast der letzte und der Weg zum WC und zur Küche sehr lang bei Regen. So entschieden wir uns das Morgenessen in der Stadt einzunehmen und uns schnell im Auto mit vielen Verrenkungen anzuziehen.
Nach einem feinen Kaffee und heisser Schoggi ging es zum Abel Tasman Natinalpark.
Unsere Fahrt ging zunächst nach Nelson, wo wir ein kurzer Halt machten um Einzukaufen und zu Telefonieren. Danach ging es übers Land mit Regen nach Motueka. Beim Mittagessen entschieden wir uns, dass wir in den nächsten Tagen nicht in unserem Auto übernachten sondern uns ein Backpacker (etwas so wie eine Jugenherberge nur kleiner) suchen wollten. Unsere Nerven waren mit der ganzen Sache ums Auto und wegem dem schlechten Wetter, dass wir in den letzten Tagen gehabt hatten doch sehr gespannt. Wir waren müde und unsere Stimmung nicht gerade gut. So suchten wir uns ein Backpacker und fanden einen. Er hiess Shambhala und lag etwas unterhalb von Collingwood. Im Büchlein stand wunderschöne Meersicht, Öko Betrieb, Solarbetrieb und komfortable Betten. Das tönt doch gut oder? Zwei kurze Telefonate waren nötig um die Reservierung klar zu machen. So fuhren wir zu dem Backpacker. Die Strasse schlängelte sich den Takaka Hill hinauf. Es ging wirklich hinauf so dass wir richtig in den Nebel kamen. Einen Moment lang sahen wir nicht viel, bevor es wieder hinab nach Takaka ging, wo wir uns über Walks im Informationscenter schlau machten. Dann war die Suche nach dem Backpacker an der Reihe. Beim ersten Mal verpassten wir doch glatt die Einfahrt, so dass wir umkehren mussten, beim zweiten Mal klappte es dann. Die Strasse ungeteert ging in Richtung Meer und konnte wegen den Löchern in der Strasse nur langsam befahren werden. Schliesslich erreichten wir das Haus und konnten die schöne Aussicht bereits beim aussteigen geniessen. Nach einem kurzen Anruf beim Vermieter konnten wir unser Zimmer, das oberhalb des Hauptgebäudes war, schon bald beziehen. Auf dem Weg zu unserem Zimmer zeigte er uns noch die WC`s, die Duschen und die Küche. Alles schien einen guten Eindruck zu machen und die Aussicht war in unserem Zimmer noch besser. Dazu gab es noch einen kleinen Balkon. Was wollten wir mehr. Das Bett war schon sehr gemütlich und wir streckten uns zum ersten mal in Neuseeland so richtig aus.
Nachdem wir alle unsere sieben Sachen nach oben gebracht hatten, inspizierten wir den Backpacker. Hier gab es eine Solardusche, eine Dusche mit Wasser das von der Sonne beheitzt wird und zwei Ökö WC`s. Das heisst wenn man auf dem WC war musste man statt spühlen mit Wasser eine Tasse voll Sägemehl ins Loch schütten. Naja auf dem WC herrschte kein Lavendelduft auch wenn ein Sträuschen Lavendel neben der Klohschüssel lag. Nach unser ersten Inspektion machten wir zuerst einen Strandspaziergang. Denn unser Backpacker hatte Meeranschluss. Wir verbrachten eine lange Zeit am Strand suchten Steine, bauten Dämme bei einem kleinen Bächlein und wurden fast von einem schwarzen Vogel angegriffen, da wir wahrscheinlich zu nahe an sein Nest gekommen waren. Nach unserem Strandspaziergang machten wir uns auf unser erstes Mahl in der Küche zu kochen. Hier bemerkten wir das erste Mal, dass es hier doch sehr schmutzig ist. Überall lagen tote Fliegen und Dreck herum. Naja. Die Küche war kleberig vom alten Fett und die Gaskocher waren sehr rostig und alt.
Nach unserem Nachtessen genossen wir den Sonnenuntergang auf unserem Balkon. Wir konnten auf das Farewell Spit das Feuchtgebiet oberhalb von Collingwood sehen und das Meer rauschen hören. Nach dem sich die Sonne verabschiedet hatte, verabschiedete ich mich unter die Dusche. Ich probierte die Dusche aus, wo das heisse Wasser von der Sonne beheizt wurde. Ich war gespannt ob wirklich warmes Wasser kommen würde. Es war nicht warm sondern heiss. So genoss ich eine heisse Dusche und schlüpfte danach unter die Decke. Als ich an die Decke blickte sah ich viele Spinnen. Können die mich auch sehen, wenn ich sie sehe? Naja.
Geschlafen haben wir in dieser Nacht doch sehr gut und der nächste Morgen brachte doch etwas besseres Wetter mit sich. Nachdem Frühstück wischte ich in unserem Zimmer die vielen Spinnfäden von den Wänden und Decke und wischte den Boden auf. So war es für mich doch etwas besser auszuhalten, denn bei soviel Dreck fühle ich mich nicht wohl.
Heute wollten wir das Farewell Spit besuchen und die vielen Vögel die es dort zu beobachten gibt ansehen gehen.
Das Farewell Spit ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und ein bekanntes Vogelschutzrevier. Im Sommer tummeln sich hier Tausende von Watvögeln aus der arktischen Tundra. Das Farewell Spit ist etwa 26km lang und halbmondförmig angelegt. Wir machten einen kleinen Spaziergang entlang des Meeres, doch leider war Ebbe und die Vögel waren sehr weit weg. Wir entschlossen uns einen anderen Strand zu besuchen, bei dem es Robben zu sehen gebe. Über eine ungeteerte Strasse ging es zu diesem Parkplatz und danach noch einen guten Fussmarsch von 20 Min zu einem wunderschönen Strand. Diesen hätten wir sicher länger genossen, doch es wehte ein ziemlich starker Wind und so waren wir in Kürze paniert. Nichts desto trotz liefen wir auch hier noch etwas dem Meer entlang denn wir hoffen hinter den Felsen noch etwas Schutz vor dem Wind zu finden. Doch leider war dies nicht der Fall und so kehrten wir wieder um und machten uns auf den Rückweg.
Mit einem kurzen Halt in Collingwood. Einkauf war angesagt, nach Milch und Müesli ging es wieder zurück zu unserem Backpacker.
Hier wollte Patrik nochmals den schwarzen Vogel fotografieren gehen „in Aktion“. Doch wie es so ist, der Vogel wollte von uns nichts mehr wissen und auch das Nest das wir hinter einem Baumstamm vermutet hatten war nicht mehr da. Wo war es hin? Weggespühlt vom Meer? Keine Ahnung. Auf alle Fälle gab es keine Actionfoto und unser Spaziergang war kürzer als vorgehabt. Wir hatten uns heute auch entschieden unsere Zeit im Backpacker zu verkürzen und morgen wieder abzureisen, denn wir konnten nicht mit dem Dreck und dem „Gestank“ auf dem WC umgehen. So informierten wir den Vermieter am nächsten Tag nachdem wir unser Auto wieder bepackt hatten dass wir abreisen würden. „Thank you good bye“ kam als Antwort. Okay…..
Wir fuhren nach Pohara und besuchten die „Pupu“ Springs genauer die Te Waikoropupu Springs. Dies sind die grössten Süsswasserquellen von Neuseeland. Rund 14000l Wasser ströhmen pro SEKUNDE aus den unterirdischen Öffnungen. Dies war auch zu sehen, wie das Wasser nach oben blubberte. Doch bevor wir das sahen, machten wir einen kurzen Spaziergang durch den Wald, der vom Regen der letzten Nacht noch sehr feucht war. Überall hingen an den Gräser und Blätter noch kleine Tröpfchen was ein wunderschönes Bild war. Der See war sehr klar und wir konnten dank ein paar Spiegel unter die Wasseroberfläche schauen und so die Unterwasserwelt beobachten.
Danach ging es zu unserem nächsten Campingplatz. Dem Pohara Beach Holiday Park. Der war wirklich sehr gross. Es war eine richtige Zeltstadt. Die Neuseeländer leben nicht in einem kleinen Zelt, nein wenn sie zelten gehen dann richtig. Richtige Hauszelte mit Vorzelt oder einem Partyzelt daneben. Es war richtig beeindruckend. Heute Nacht zelteten wir auch im Auto. Wir machten zum ersten Mal das Zelt ans Auto (Siehe Foto Bericht 19.1) und hatten so etwas mehr Platz im Auto.
Wir verbrachten eine gute Nacht und der Tag versprach schön zu werden. Wir entschlossen heute nicht viel zu machen. So verbrachten wir den Tag am Strand. Patrik konnte seinem Hobby „sändele“ nachgehen und ich genoss die Sonne und das Meer.
Am nächsten Tag war es aber auch schon wieder vorbei mit dem schönen Wetter. Wir reisten aus Pohara Beach ab und besuchten auf der Rückreise nach Richmond noch eine Galerie mit wunderschönen gemalten Bildern. Wenn man nur so zeichnen könnte. Das wäre ein Traum.
Die Fahrt nach Richmond führte wieder über den Takaka Hill und weiter nach Motueka nach Richmond. Nach dem einchecken beim Campingplatz ging es noch etwas nach Nelson und in die Bibliothek. In den Bibliotheken kann man kostenlos ins Internet und hier recherchierten wir ob unser Geld noch für eine Verlängerung reichen würde.