Das Zusammenpacken und startklar machen von unserer Reisschüssel geht viel schneller wie bei unserem Haus in Australien. Hier müssen wir nur das Bett zurückbauen, alles Esswaren in der „Küche“ verstauen, alles festbinden und losfahren. Ach ja das Stromkabel müssen wir auch hier einrollen, denn unser Kühler läuft in der Nacht über Strom. So haben wir mehr oder weniger den Kühler und die Temperaturen mit einem Temperaturmessgerät im Griff.
Unsere Fahrt ging los Richtung Süden genauer nach Oamaru. Dort sollte es viele Pinguine zu sehen geben, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.
Die Fahrt ging zuerst im Inland vorbei an den kleinen Städten Rakaia, Ashburton nach Timaru. Dort machten wir einen kurzen Halt um unsere Beine zu vertreten und das Informationsbüro zu besuchen. Danach verlief die Strasse mehr und mehr der Küste entlang bis nach Oamaru. Auf dieser Fahrt fuhren wir auch über die längste Brücke von Neuseeland. Oamaru ist nicht wirklich eine grosse Stadt so zählt sie nur etwa 12000 Einwohner. Unser Campingplatz lag schön gelegen und unser Platz lag gleich neben dem Wc-/ Duschhäuschen. Vor oder Nachteil?
Am Abend noch vor dem Nachtessen zogen wir los um die ersten Pinguine zu beobachten die an Land kamen. Hier in Oamaru konnte man zwei Arten von Pinguinen beobachten die Zwergpinguine und die Gelbaugenpinguine. Die Gelbaugenpinguine konnten wir gratis beobachten gehen. Es gebe aber nicht viele von ihnen sagte man uns im Büro vom Campingplatz. Na mal schauen. Wir fuhren zur Aussichtsplattform am Bushy Beach. Viele Leute hatten die gleiche Idee, doch wir konnten uns einen guten Platz sichern um einen direkten Blick auf den Strand zu haben. Dann hiess es warten. Das Warten war leider nicht so angenehm, denn es blies ein ziemlich kalter Wind und wir fingen schon bald an zu frieren. Doch nach einer guten Stunde warten, liess sich der erste Pinguin am Strand blicken, dass heisst er kam angeschwommen. Die Distanz von unserer Plattform zum Pinguin war doch sehr beträchtlich und so sahen wir ihn nur als einen schwarzen Punkt mit weiss. Auch mit dem Fotoapparat konnte man nur erahnen wie gross der Pinguin war. Etwas später kam noch ein zweiter und ein dritter Pinguin die es allerdings sehr eilig hatten ins Gebüsch und zu ihren Jungen zu kommen, denn es ist gerade Brutzeit.
Wir hatten genug gesehen und genug gefroren. So machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Campingplatz und unserem warmen Nachtessen.
Wir entschieden uns am nächsten Abend nochmals Pinguine beobachten zu sehen, doch diesmal mit Mütze und wärmeren Kleidern.
Die Nacht war wie der Abend sehr kalt und unser Kühler hatte am Morgen Minustemperatur. Na toll.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf in die Stadt um eine warme Mütze kaufen zu gehen. Doch dies war gar nicht so einfach, denn eigentlich ist es ja Sommer. Wir fanden aber eine in einem Souvenirladen aus Merinowolle. Mmmmh gibt die warm, da haben unsere Ohren Freude.
Am Nachmittag sassen wir in der Campingplatzküche schlürften Tee und schrieben Tagebuch oder lasen.
Die Pinguinschau von diesem Abend fing um 21.00 Uhr an und so gab es das Nachtessen vor dem Highlight.
Wir fuhren so um ca 20.15 Uhr dick eingepackt mit 2 langen Hosen, ich (M) mit drei T-Shirt und 2 langen Pullovern, Jacke und Mütze los Richtung Visitorcenter. Hier haben sie so eine geschütze Stelle errichtet wo die Pinguine brüten können, die Touristen aber auch zusehen können wie sie an Land kommen. Das kostete natürlich auch, dafür wurde uns garantiert mehrere Pinguine sehen zu können. Wir setzten uns auf eine Tribüne. Wir sahen vor uns einen kleinen Hang der vom Meer herauf kam und eine kleine Strasse. Neben dieser kleinen Strasse war ein Zaun und dahinter waren viele kleine Löcher im Berg und im Felsen. Wir warteten und sahen aufs offene Meer hinaus. Während dem Warten erzählte uns eine Frau sehr viel über die Pinguine. Wie sie leben, wie gross sie sind und das sie gerade am bebrüten der Eier sind die in den Löchern im Felsen oder Berg sind. Die Informationen waren sehr interessant. Immer wieder wurde betont, dass man keine Fotos machen darf, da der Blitz die Pinguine erschrecken könnte. So nach ca einer Stunde warten kamen sie. Man sah nur viele kleine schwarze Punkte über das Meer huschen. Etwas später waren sie am Land und kletterten den kleinen Hang empor. Doch wirklich schnell waren die nicht. Hüpf, hüpf, gump, gump, gings den Berg hoch. Es kam uns so vor als wollte niemand der Erste sein der über die Strasse gehen musste. Oben angekommen warteten sie immer bis eine Gruppe zusammen war und dann ging es im Eilschritt weiter. Watschel, watschel. Sah das süss aus. Dann mussten sie durch den Zaun hindurchschlüpfen und dann verteilten sie sich. Jeder ging zu seinem Loch, hinein oder wartete vor seinem Loch bis Mann oder Frau auch nachkam. Nachdem einige den Hang hochgekommen waren, hörten wir komische Vogelrufe. Das waren die Pinguine die schon da waren und ihrem Mann oder ihrer Frau ruften, sodass sie das Loch schneller finden konnte. Der Ruf tönte doch schon etwas speziell. Es kamen an diesem Abend über 140 über diesen Hang zum Brutplatz hoch. Viele gingen aber auch andere Wege. So sahen wir später beim zurückgehen zum Auto noch welche beim Parkplatz.
So gut nach 2 1/2 stunden machten wir uns wieder auf den Weg zum Campingplatz.
Dabei hatten wir entschieden noch unserem Reisebüro in der Schweiz anzurufen um das Problem mit unserem Auto zu besprechen.
Nach diesem Telefonat und weit nach Mitternacht ging es dann fast verfroren ins Bett und in unsere Schlafsäcke.